weitere bekannte Pilgerheilige:
Koloman
Jodokus
Sebaldus
In der südfranzösischen Stadt Montpellier
kam um das Jahr 1295 der hl. Rochus als Sohn adeliger und frommer Eltern
zur Welt. Er schenkte nach dem frühen Tod seiner Eltern zwanzigjährig sein ganzes
Vermögen den Armen der Stadt, um von diesem Zeitpunkt an als mitteloser Pilger durch die
Welt zu ziehen. Als erstes begab er sich auf den Pilgerweg nach Rom. Schon unterwegs und
auch in Rom nahm er sich der Pestkranken an, wobei er die Gabe der Wunderheilung hatte: er
heilte viele Pestkranke durch kurze Hinwendung und Gebet mit Kreuzeszeichen. Er heilte
auch einen Kardinal, dennoch blieb er arm und ohne Ansehen. Auf der Rückreise von Rom in
die Heimat wurde er unterwegs in Piacenza selbst pestkrank, im Spital aber nicht geduldet
und so zog er sich in eine Hütte des nahen Waldes zurück, zum Sterben bereit. Da
erschien ihm plötzlich ein Engel und sprach ihm Mut zu. Der Hund eines benachbarten
Edelmanns brachte ihm täglich frisches Brot. Rochus wurde mit fortschreitender Zeit
wieder gesund, und als er sich wieder kräftig fühlte, beschloss er heimzukehren.
In seiner Heimatstadt Montpellier angekommen, erkannte ihn aber niemand mehr: er wurde
für ein Spion gehalten, man warf ihn ins Gefängnis, in dem er fünf Jahre gefangen
gehalten wurde. Er ertrug alles Leid, das ihm zugefügt wurde, ohne zu klagen, und ohne zu
sagen, was seine ursprüngliche Herkunft war. So blieb er dort bis zu seinem Tod am 16.
August 1327 mit 32 Jahren. Erst dann wurde er an dem kreuzförmigen Muttermal auf der
Brust erkannt, das seit seiner Geburt immer größer und schöner geworden ist.
Sein Kult verbreitete sich in Deutschland seit den Pestnöten vom 15. Jhd. an. Als
Fürbitter wird er aber nicht nur gegen die Pest, sondern auch gegen alle anderen Seuchen
angerufen. Spitäler für Pestkranke wurden nach ihm Rochus-Hospital genannt. Ein Teil
seiner Gebeine wurde 1415 nach Venedig übertragen, wo man für ihn 1485 die Kirche S.
Rocco erbaute.
Zahlreiche deutsche Darstellungen zeigen ihn vom 15. Jhd. an in Pilgertracht mit Hut,
Stab, Flasche und Tasche. Seine Pestwunde am Oberschenkel wird durch den
zurückgeschlagenen Rock sichtbar gemacht. Ein Engel steht häufig an seiner Seite, ein
Hund liegt oft mit oder ohne Brot zu seinen Füßen. - Beispiele sind die Figur im Schrein
des Rochus- Altars der Lorenz-Kirche, Nürnberg, und eine Altarfigur in der Rottweiler
Lorenz-Kapelle, um 1500. An der Pestsäule in Wallerstein (1720-25) steht er mit Maria,
Sebastian und Antonius von Padua zu Füßen der Dreifaltigkeit.
Koloman: Der irische Pilger wurde 1012 auf der Pilgerschaft zum Hl. Land in Österreich bei Wien wegen seiner fremdartigen Bekleidung voller Misstrauen und Abneigung behandelt, in Stockerau schließlich verdächtigt, ein böhmischer Spion zu sein, von aufgebrachten Bürgern ergriffen und da kein Eingeständnis erreicht wurde, an einen Baum gehängt. Dort hing er unverwest, und als ein Jäger dies feststellen wollte, und deshalb einen Spieß in seine Seite stieß, floss Blut heraus. Daraufhin wurde er als Heiliger betrachtet, losgelöst und begraben. Zwei Jahre später wurde er nach Kloster Melk überführt, einer Hauptstätte seiner Verehrung.
Jodokus
(französ. Josse, Just; niederl. Joos) Jodokus oder auf Deutsch Jodik lebte im 7.
Jh. im Norden Frankreichs. Er wurde um die Jahrhunderwende zum 7. Jh. in der Betragne
geboren, lebte aber in der Picardie und starb um 668. Wir wissen viel über sein Leben,
weil ein anonymer Schreiber bereits vor 800 die Erzählungen der Mänche über ihren
Klostergründer aufgeschrieben hat.
Als sein älterer Bruder in ein Kloster eintritt, verzichtet auch J., ein bretonischer
Fürstensohn, auf die ihm zufallende Herrschaft, schließt sich, um fliehen zu können,
Pilgern an und gründet die Einsiedelei Runiac, aus der später die Benediktinerabtei
St-Josse-sur-mer entstehen wird. Die Legenden lassen seine Zelle von einem Fluss umgeben
sein, Fische und Vögel, die er füttert, werden zahm. Dreimal erscheint ihm Christus als
Bettler, jedes Mal teilt er sein Brot, bis nichts mehr übrigbleibt; er schaut den Herrn,
und durch das Fenster sieht er Schiffe mit Nahrungsmitteln landen. Nach Rom wallfahrend,
hat er heilige Gespräche mit dem hl. Martin. Nach Versuchungen und Heilungen stirbt er
669, »wie ein Engel anzusehen«; 40 Jahre wird sein Leib im Grabe, »als ob er lebe«
gesehen. J. ist Patron von Pilgern. Legenden und Kult gelangten über Prüm (Eifel) an
zahlreiche Wallfahrtsorte, an denen er mit Jakobus d. A. verehrt wird.
Sebaldus von Nürnberg: Entweder er lebte im 8.Jh. oder im 10/11.Jh. als dänischer Königssohn, der sich zwar verlobte, aber die Verlobung löste und nach einer Romfahrt als Glaubensbote und Einsiedler um Nürnberg herum wirkte. Bei seiner Rompilgerfahrt habe er, gestärkt von einem Engelsbrot, Willibald und Wunibald gerettet. Noch weitere Wunder zur Rettung eines Ketzters und Heilung eines Blinden, Rettung vor Kältetod und in Seenot wie in Gefahr von Wegeräubern habe er bewirkt. Um 1070 wurde er sicher in der damaligen Peterskirche zu Nürnberg beigesetzt. Von 1361 bis 1372 wurde über seinem Grab die Peterskirche durch die gotische Sebalduskirche ersetzt.
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